Ländersache: Dein Weg zur Lehrkraft
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Je nach Bundesland läuft die Lehrkraft-Ausbildung anders ab. Das klingt verwirrend? Kein Problem! Wir liefern dir hier die wichtigsten Fakten für deinen Re-Start ins Schulleben.
In einem Bundesland ist der Bedarf im Grundschullehramt am größten, im anderen ist nur ein Studium mit Staatsexamen möglich und im nächsten gibt es gar ein spezielles Bewerbungsverfahren. Die Unterschiede bei der Lehrkräfte-Ausbildung der Bundesländer sind groß. Eines aber ist gleich: Lehrkräfte werden überall dringend gesucht. Wo du am besten Informationen findest, wie jeweils die Ausbildung abläuft, welche Lehrkräfte besonders gesucht sind und auf welche Besonderheiten du treffen wirst, haben wir für dich zusammengefasst.
Ausbildung: Bachelor + Master + Vorbereitungsdienst
Bedarf: An allen Schulen, besonders an Hauptschulen – unabhängig von den Fächern. An Gymnasien besonders in den MINT-Fächern.
Besonderheit: Lehramtsstudiengänge haben an den verschiedenen Hochschulen in Niedersachsen unterschiedliche Bezeichnungen, zum Beispiel „2-Fach-Bachelor“, „Polyvalenter Zwei-Fächer-Bachelor“, „Fächerübergreifender Bachelor“ oder auch „Bachelor Combined Studies“
Ausbildung: Bachelor + Master + Vorbereitungsdienst
Bedarf: Ganz unterschiedlicher Bedarf je nach Schule.
Besonderheit: Die Universitäten Bremen und Oldenburg bieten ein Kooperationsstudium an. Das heißt: Du studierst beispielsweise ein Fach in Bremen und eines, das in Bremen nicht angeboten wird, in Oldenburg. So hast du die Möglichkeit, noch mehr Fächerkombinationen zu wählen.
Ausbildung: Bachelor + Master + Vorbereitungsdienst
Bedarf: An Grund- und Förderschulen; an Realschulen und Gymnasien vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern sowie Kunst und Sport.
Besonderheit: Besonders geeignet für Unentschlossene: Hier musst du dich erst nach dem vierten Semester entscheiden, in welcher Schulform du später unterrichten willst.
Mittendrin im Lehrer-Alltag
herr_schmelzer ist Lehrer an einer integrierten Gesamtschule in Wiesbaden, der Einblicke in den Lehreralltag und Tipps fürs Studium gibt.
Bedarf: Männliche Lehrkräfte an der Grundschule; Englisch, Mathe, Biologie, Physik, Chemie, Kunst und Musik an Haupt- und Realschulen; Musik, Kunst, Physik und Informatik am Gymnasium.
Besonderheit: Wie viele andere Bundesländer ermöglicht Hessen auch den Quereinstieg ins Lehramt. Als erstes Bundesland gibt es dazu nun einen Gesetzentwurf der vorsieht, dass Quereinsteiger auch mit nur einem Fach verbeamtet werden können.
Mehr Infos beim Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen
Ausbildung: Bachelor + Master + Vorbereitungsdienst
Bedarf: An Grundschulen sowie in der Sekundarstufe I in Deutsch, Mathe, Englisch, Sport, Geographie, Physik, Kunst, Musik, Technik, Hauswirtschaft, und Informatik. Gewerblich-technische und sozialpädagogischen Fachrichtungen an beruflichen Schulen.
Besonderheit: Beim Studium in NRW legst du ab dem ersten Orientierungspraktikum ein „Portfolio Praxiselemente“ an und dokumentierst darin den systematischen Aufbau berufsbezogener Kompetenzen in den einzelnen Praxiselementen der Ausbildung.
Praxisnahe Tipps und Tricks
emitheteacher ist Gymnasiallehrerin aus Berlin. In ihrem Content gibt sie Ideen für den Unterricht und unterstützt mit Tipps für das Referendariat.
Ausbildung: Bachelor + Master + Vorbereitungsdienst
Bedarf: MINT-Fächer an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen; an beruflichen Schulen neben den Hauptfächern u.a. Agrarwirtschaft, Bautechnik sowie Gesundheit und Pflege
Besonderheit: Schleswig-Holstein bietet einen Zuschlag für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst an ausgewählten Grundschulen und Förderzentren. Gezahlt wird ein Zuschlag von 250 Euro im Monat für die Dauer des 18-monatigen Vorbereitungsdienstes.
Ausbildung: Bachelor + Master + Vorbereitungsdienst
Bedarf: Mathe, Musik, Kunst, Religion, Physik, Informatik an den allgemeinbildenden Schulen und Elektrotechnik an Berufsschulen.
Besonderheit: Hier gibt es fünf Schools of Education, etwa in Freiburg und Konstanz. Dort verantworten Universitäten, Pädagogische Hochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen gemeinsam die Ausbildung.
Beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst erfährst du mehr.
Über den Alltag als Lehrer
herrreff ist Lehrer an einer Oberschule und postet Erlebnisse aus dem Alltag eines Lehrer direkt aus dem Klassenzimmer.
Ausbildung: Bachelor + Master + Vorbereitungsdienst
Bedarf: An Grundschulen und Oberschulen, aber auch an Gesamtschulen und Gymnasien u.a. mit MINT-Fächern sowie Förderschullehrkräfte.
Besonderheit: Mit dem Brandenburg-Stipendium für Landlehrer kannst du 600 Euro im Monat plus ein ideelles Begleitprogramm bekommen. Für das Stipendium bewerben können sich alle ab dem 5. Semester.
Mehr Infos beim Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
Ausbildung: Studium + Staatsexamen + Vorbereitungsdienst sowie Bachelor + Master + Vorbereitungsdienst für berufliche Schulen
Bedarf: An Mittel- und Förderschule sowie an Realschule und Gymnasium beinahe alle Fächer, -an beruflichen Schulen v.a. Elektro- und Informationstechnik, Bautechnik, Agrarwirtschaft und Sozialpädagogik.
Besonderheit: Im bayerischen Schulsystem gibt es auch die Wirtschaftsschule, die es sonst in keinem anderen Bundesland gibt. Sie ist eine Alternative zu Real- oder Mittelschule und vermittelt zusätzlich eine -kaufmännische Grundbildung.
Mehr erfährst du beim Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
Ausbildung: Studium + Staatsexamen + Vorbereitungsdienst sowie Bachelor + Master + Vorbereitungsdienst
Bedarf: An Grundschulen in Gestalten, Sachunter-richt, Sport, Musik, Ethik; an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen u.a. in Mathe, Eng-lisch, Sport, Ethik sowie Technik und Hauswirtschaft. An Gymnasien u.a. in Mathe, Englisch, Bio, Chemie, Kunst.
Besonderheit: Sachsen-Anhalt erprobt als erstes Bundesland ein neues KI-Tool für Schulen. Das Feedback-Tool „fiete.ai“ soll Lehrer und Schüler bei textbasierten Aufgaben mit KI unterstützen.
Weitere Informationen auf der Website Landesschulamt Sachsen-Anhalt

Von Laufen über Klettern bis hin zu Eishockey, Nina ist eine Sportskanone. Neben dem Sport gehört auch das Texten zu ihrer Leidenschaft. Die hat sie auch zu ihrem Beruf gemacht und ist nun als freie Texterin tätig.