Ein Wille, viele Wege: So machst du Karriere im Einzelhandel
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Du willst im Einzelhandel arbeiten? Dann wähle einfach einen der vielen Karrierewege aus. Von einer Ausbildung über das Abiturientenprogramm bis zum Studium hast du zahlreiche Möglichkeiten. Welche passt zu dir?
Mehr als 310 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet der stationäre Einzelhandel in Deutschland jedes Jahr. Damit stellt er einen der größten Wirtschaftszweige dar, daran kann auch der Onlinehandel nicht rütteln.
Die Branche schafft zahlreiche Jobs, die weit über die Ladentheke hinausgehen: Einkauf, Verkauf, Marketing, Controlling, Leitung, Personalmanagement – Fachkräfte sind gefragt. Nur: Was ist der beste Weg in den Einzelhandel? Das kommt ganz auf deine persönlichen Ziele, Fähigkeiten und Vorlieben an. In der Regel gilt: Bist du einmal drin, gibt’s viele Wege nach oben.
Vielseitig einsetzbar dank doppeltem Abschluss
Die Ausbildung Kaufmann/-frau im Einzelhandel steht auf Rang drei der beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland – mehr als 55.000 Auszubildende gab es im Jahr 2018.2 Einer von ihnen war Tugay Tastan (27). Nun hat er im OBI Baumarkt Düsseldorf-Rath die Ausbildung abgeschlossen und macht die Weiterbildung zum Handelsfachwirt.
„Schon zu Beginn der Ausbildung war mir klar, dass ich darauf aufbauen möchte. Der Handelsfachwirt war für mich der beste Weg, mein Fach- wissen weiterzuentwickeln. Durch den doppelten Abschluss habe ich später mehr Möglichkeiten“, sagt Tugay.
Die Weiterbildung dauert zwölf Monate mit mehreren zweiwöchige Theoriephasen. Fächer wie Personalmanagement, Rechnungswesen und Unternehmensführung bereiten ihn auf eine leitende Position vor.
Personalpläne schreiben, Wettbewerber beobachten, Statistiken bearbeiten: Während der einjährigen Weiterbildung sammelt Tugay bereits Führungserfahrung. Dazu begleitet er seinen Markt- oder Bereichsleiter. „Da ist Eigeninitiative gefragt und Durchhaltevermögen. In zwölf Monaten alle Themen kennenzulernen, ist eine Herausforderung. Aber genau das ist es, was mir Spaß macht“, sagt Tugay. Nach den schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfungen kann Tugay Bereichsleiter werden.
„Da ich davor meine Ausbildung absolviert habe, verstehe ich die Bedürfnisse und Probleme der Mitarbeiter besser und kann durch meine Vorkenntnisse auch auf der Verkaufsfläche unterstützen.“ Nach dem Schritt zum Bereichsleiter hat Tugay ein nächstes Ziel: mindestens Marktleiter zu werden. Mit dem Handelsfachwirt und der richtigen Portion Engagement stehen ihm die Türen offen.
Studienfach direkt in der Praxis testen
Auch Linda Hartmann (21) hat sich ein Ziel gesetzt: Filialleitung beim Drogeriemarkt dm. Dazu absolviert sie ein duales Studium „BWL Handel“ mit dem Schwerpunkt Filiale. Alle drei Monate wechselt sie zwischen Betrieb und Hochschule.
„Ich wollte nach dem Abitur gerne studieren, aber trotzdem Erfahrungen in der Praxis sammeln. So kann ich direkt testen, ob mein Studienfach auch wirklich was für mich ist“, begründet sie die Entscheidung. Neben betriebswirtschaftlichen Fächern lernt Linda an der Hochschule auch, wie sie mit Kunden umgeht. Wie reagiert man in Konfliktsituationen? Das kann sie in der Praxisphase direkt umsetzen.
Von Ware einräumen bis Kasse abrechnen gehören verschiedene Aufgaben dazu – manchmal sogar die Tagesvertretung. Dann ist Linda auch dafür zuständig, dass alle Mitarbeiter richtig eingesetzt werden und die Kommunikation mit der Zentrale läuft. Nach dem Abschluss hat Linda die Chance, direkt eine Filialleitung übertragen zu bekommen.
„Ich übernehme gerne Verantwortung und mag es, neue Aufgaben zu bekommen“, sagt sie. Da Linda in verschiedenen Filialen eingesetzt wird, hat sie sich schon ein großes berufliches Netzwerk aufgebaut. Kommunikativ zu sein gehört für sie bei einem Beruf im Einzelhandel dazu. Und der Wille, immer wieder etwas Neues zu lernen.
Von Laufen über Klettern bis hin zu Eishockey, Nina ist eine Sportskanone. Neben dem Sport gehört auch das Texten zu ihrer Leidenschaft. Die hat sie auch zu ihrem Beruf gemacht und ist nun als freie Texterin tätig.