In 10 Schritten dem Traumberuf näher
Lesedauer: 4 min
Die besten Tipps vom Entscheidungsexperten und Universitätsprofessoren Rüdiger von Nitzsch
Sich zu entscheiden, kann man lernen. Entscheidungsexperte und Universitätsprofessor Rüdiger von Nitzsch verrät, welche sechs Ziele dabei entscheidend sind.
in wenigen Schritten zum Traumberuf
Tipps von Prof. Nitzsch
"Bei wirklich wichtigen Entscheidungen sollte man sich so viel Zeit für eine Reflexion nehmen, bis Bauch und Kopf auf einen Nenner gekommen sind. Wenn unsere Studierenden mit dem Entscheidungsnavi das Entscheiden üben, brauchen sie im Schnitt gut acht Stunden für eine eigene, komplett durchanalysierte Entscheidung.", sagt Entscheidungsexperte und Universitätsprofessor Rüdiger von Nitzsch zum Thema Entscheidungen treffen.
Prof. Rüdiger von Nitzsch
zur Person
An der RWTH Aachen ist Dr. Rüdiger von Nitzsch als Studiendekan und Universitätsprofessor tätig. Neben finanzwissenschaftlichen Fragen befasst er sich mit Entscheidungen, von privaten Berufs- und Karriereentscheidungen bis hin zur politischen Ebene. Er ist zudem Autor des vielzitierten Ratgebers „Behavioral Finance: Gewinnen mit Kompetenz“.
in wenigen Schritten dem Traumberuf näher
- ausreichend Zeit
- Nehmen Sie sich in mehreren Terminen ausreichend Zeit, um gemeinsam mit Ihrem Kind zu sprechen
- Planen Sie hierzu mehrere Tage Pause zwischen
den Gesprächen ein, damit alle Beteiligten genügend Zeit zur Reflexion haben und ausreichend Zeit, um sich eine Meinung bilden können
- Chance statt Problem
- Geben Sie Ihrem Kind das positive Gefühl, dass die anstehende Berufswahl kein Entscheidungsproblem ist, sondern eine Entscheidungschance
- Ihr Kind hat die Chance, das eigene Leben zu gestalten. Das ist etwas Tolles. Und Sie als Eltern verlangen nichts von ihrem Kind, Sie wollen nur helfen
- Entscheiden darf (und muss) Ihr Kind
- Offene Frageformulierung
- Notieren Sie eine Entscheidungsfrage auf einem Blatt Papier
- Wählen Sie hierbei bewusst eine offene Entscheidungsfrage, die mit einem „W“-Wort anfängt
- Zum Beispiel: „Wie sollte ich meinen weiteren Lebensweg in den nächsten Jahren gestalten?“
- Vermeiden Sie einschränkende Ja/Nein- und Entweder/ Oder-Formulierungen
- Leidenschaften
- Versuchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind herauszufinden, was es ausmacht:
- Bei welchen Sachen blüht es auf, mit welchen Sachen kann man es gar nicht begeistern?
- Stärken
- Welche Stärken sehen Sie bei Ihrem Kind, was kann es besonders gut?
- Wer sich später in seinem Job nicht kompetent fühlt, ist häufig nicht sehr zufrieden dabei
- Soziale Kontakte
- Wie sehr sucht Ihr Kind Kontakt zu anderen, hat es viele Freunde?
- Ist es offen und redselig oder eher verschlossen?
- Viele Berufsfelder unterscheiden sich hier sehr deutlich
- Der ideale Berufsalltag
- Lassen Sie Ihr Kind den idealen beruflichen Tag irgendwann in der Zukunft beschreiben
- In allen Beschreibungen lassen Sie sich genau erklären, warum das Kind es so will, wie es erzählt hat
- Was steckt dahinter? Decken sich die Erkenntnisse mit den in den letzten Punkten herausgefundenen Eigenschaften und Einstellungen?
- Getrennt beschreiben
- Sie sind jetzt ausreichend vorbereitet, um die charakteristischen Merkmale einer idealen beruflichen Tätigkeit für Ihr Kind festzuhalten
- Jedes Elternteil macht das getrennt und auch Ihr Kind schreibt es auf
- Diskussion von Unterschieden
- Vergleichen Sie nun Ihre Aufzeichnungen
- Suchen Sie Unterschiede und diskutieren Sie, bis Sie zu einer idealen Beschreibung der beruflichen Tätigkeit Ihres Kindes kommen
- Möglichkeiten bewerten
- Schauen Sie sich gemeinsam viele Berufsfelder an und bewerten Sie konsequent danach, wie weit die gewünschten Merkmale jeweils erfüllt sind